Samstag, September 06, 2008

Markus Stockhausen - Tanzendes Licht

Putzig. Ich vergesse immer, dass ich hier keinerlei Rücksicht auf den so genannten Publikumsgeschmack nehmen muss. Es ist ja keines da, bis auf die drei, vier Leute, die sich hin und wieder hierher verirren. :D
Ich bin also frei. :) Und wenn ich gerade eine Markus-Stockhausen-Macke habe, darf ich sie gnadenlos ausleben. :)

Es geht also weiter mit einem Stockhausen-Kommentar zu seinem Stück "Tanzendes Licht" von dieser Seite.



Markus Stockhausen

Tanzendes Licht

Eine Hommage an Paul Klee

for solo trumpet, Big Band and String Orchestra

„Tanzendes Licht“ ist eine Auftragskomposition der Camerata Bern und des Swiss Jazz Orchestra, die zugleich eine Hommage an Paul Klee sein sollte. Nachdem ich einen direkten Bezug zu Klees Bildern als unpassend empfand, sah ich selbst ein Bild, das ich vertonen wollte – die meisten Menschen kennen es: man steht an einem grossen Wasser, einem See, oder am Meer, die Sonne senkt sich und man sieht eine Lichtstrasse auf dem Wasser: abertausende kleine tanzende Lichtfunken. Dieses Bild hat mich oft tief berührt, es hat etwas von der ewigen Seelenwanderung, die Funken entstehen und sind blitzartig wieder verschwunden. Aber alle tanzenden Funken zusammen sind das Leben, voll impulsiver Kraft.

Dann setzte ich mich ans Klavier und fand eine einfache Figur im 9/8 Takt, aus der sich das ganze Stück entwickelte. Fast immer ist sie gegenwärtig und verbindet die verschiedenen Momente. Ganz bewusst habe ich den 9/8 Takt während der gesamten Komposition beibehalten und dadurch viele Möglichkeiten der rhythmischen Aufteilung entdeckt. Ausser der Solotrompete wollte ich möglichst viele Solisten des Jazz Orchestra vorstellen, um eine grosse Farbigkeit zu bekommen.

Die Hommage an Klee ist eine künstlerische – auch Klee hätte sich sicherlich immer auf seine ureigensten Eindrücke und Ideen besonnen. Was hätte er wohl beim Hören von "Tanzendes Licht" empfunden?

Markus Stockhausen, im Juni 2007

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